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27.04.999 |
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Das Siegel war die Unterschrift |
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as Monogramm des Kaisers Otto III. auf der Schenkungsurkunde ersetzte des eigentliche Unterschrift. Die Urkunde war nicht mehr mit einem Wachssiegel, sonders mit einer Bleibulle versehen, wie sie Otto III. schon seit 998 für seine Urkunden verwendete. Die damalige Kanzlei hatte diese figürliche Kombination aus den Anfangsbuchstaben des Namens und des Titel vorgezeichnet. Die Bleibulle zeigt auf der einen Seite den Kopf Karl des Großen (747-814, Herrscher von 768-814) und auf der anderen die Roma als weibliches Brustbild mit Schild und Fahnenlanze. Die Siegelunterschrift lautete "Renovatio imperii Romanorum", die erstrebte Erneuerung des untergegangenen Römischen Reiches. Durch den Hinweis auf die Krönung Karls im Jahr 800 zum römischen Kaiser wurde die Symbolkraft Karls mit Rom verbunden. Das westliche Imperium mit den Zentren Rom und Aachen wurde dem östlichen mit Konstantinopel geleichgestellt. Otto III. hatte in seinem vorgezeichneten Schriftzug nur noch den Vollziehungsstrich selbst auszuführen, ob er das aber tatsächlich immer selbst getan hat bleibt grafologisch schwer nachweisbar, da hier eindeutige kennzeichnende Merkmale fehlen und keine Schriftproben des Kaisers als Vergleich herangezogen werden können. Daher bildet das Siegel hier die eigentliche Brglaubigung der Urkunde. Neben dem Monogramm Otto III. befinden sich als weitere Beglaubigungen die Unterfertigungen des verantwortlichen Kanzleibeamten, des Kanzlers Heribert und des Erzbischofs Willegis von Mainz. Seit Otto I. (912-1973) war die oberste Leitung des Kanzleiwesens für das Reich dem Erzbischof von Mainz übertragen. |
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1001 |
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Verschenkte Gebiete |
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ie Jahreszahl 1001 ist hier keine genaue Datierung, sondern soll den Beginn des 11. Jahrhunderts markieren. Schenkungen ganzer Landstriche waren zu dieser Zeit nicht ungewöhnlich und dienten vorrangig der Besiedlung des Reichs- und Hoheitsgebietes. In den Schenkungsurkunden wurden meist auch gar keine Orte und Grenzen genau genannt, sonders diese bildeten sich erst im Laufe der Entstehungsgeschichte der Ortschaften heraus. Aus dieser Entwicklung heraus kann jedoch angenommen werden, dass sich die "provincia Gera - der Gera genannte Landstrich" auf dem rechten Elsterufer zwischen dem späteren Zaufensgraben und dem ebenfalls später entstandenen Brahmental erstreckte. Und auch die Orte Zschochern, Leumnitz, Laasen., Trebnitz, Schwaara, Bieblach und Tinz, allesamt älter als Gera, wurden später in den entstandenen Burgort Gera mit einbezogen. |
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23.01.1002 |
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Der Gründer Geras verstarb jung |
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tto III., der Deutsche Kaiser, welcher 995 seiner Schwester Adelheid per Urkunde den Landstrich verschenkte auf dem Gera entstehen sollte, verstarb im Alter von nur 21 Jahren im italienischen Paterno vermutlich an Malaria. Darauf hin brach die kaiserliche Macht über Polen und Ungarn zusammen. Sein Nachfolger Heinrich II. versuchte den danach eintretenden Machtverfall aufzuhalten, was ihm aber nicht gelang. Mit Otto III. und seinem Tod ging das ottonische Reich zugrunde. Erst 1014, nach der Kaiserkrönung Heinrichs II. konnte er die 1002 zerbrochene Macht wieder aufrichten und die byzantinische Expansion aus Süsitalien zu stoppen. |
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| Zusatzinformationen |
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1209 |
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Wolfsgefährt erstmals erwähnt |
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n diesem Jahr schenkte Heinrich, Vogt von Weida, dem Kloster Mildenfurth fünf Hufen Land. (Unter "Hufen" verstand man ein altes und zu dieser Zeit gebräuchliches Flächenmaß.) Dazu 4 Hofstätten und eine Mühle in "Wolfertsferthe". Die daraus entstandene Schenkungsurkunde war gleichzeitig der Ersterwähnung des Ortes. Nur so war es den Landesherrn möglich ihre weitläufigen Ländereien bewirtschaften zu lassen. Und aus Wolfertsferthe wurde später Wolfsgefährt. |
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1209 |
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Eine Schenkungsurkunde für Mildenfurth |
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n einer Bestätigungs- und Schenkungsurkunde von Heinrich dem Älteren von Weida und seiner Brüder für das Kloster Mildenfurth (bei Wünschendorf) traten folgende historische Personen als Zeugen auf. Da waren Erkenbertus, Willebrandus, Gottfriedus und Diepoldus (auch Leopoldus genannt) von Gera. Der Wahrscheinlichkeit nach waren sie die Geraer Burmannen bzw. die castellani (Bürger von Gera). |
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1209 |
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Kleinfalke bei Gera erstmals erwähnt |
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er Rittersitz Kleinfalke wurde im Jahr 1209 erstmals als Valgkawe erwähnt und im Jahr 1308 als Valke in einer Schenkungsurkunde des Reoichsvoigts Heinrich von Gera. Historisch zur Herrschaft Reuß gehörend war der Ort eine Exklave zwischen Sachsen-Altenburgischem und Sachsen-Weimarischem Gebiet. 1827 zählt der Ort ein Rittergut, 23 Häuser und 118 Einwohner, Kirchort für Kleinfalke und Wüstfalke waren Cronschwitz bzw. Veitsberg. Im Dreißigjährigen Krieg (1618-1648) verlor der Ort sämtliche Einwohner. |
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1250 |
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Gotisch wurde zur Einheitsschrift |
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ie Geraer Schenkungsurkunde war einst noch in einer Schriftart ausgestellt, welch nicht nur schwer zu lesen sondern auch genau so schwer zu schreiben war. Das änderte sich in der Mitte des 13. Jahrhunderts. Über ganz Europa breitete sich eine einheitliche Schrift aus, die von den Humanisten des 16. Jahrhunderts "gotische Schrift" genannt wurde. Sie löste die in den Schulen Karls des Großen (747-814) entwickelte "karolingische Minuskel" ab. Die "neue" Schrift verlieh der abendländischen Christenheit erstmals eine graphische Einheitlichkeit. Die runden Bogen der "alten" Schrift wurden nun gebrochen und spitz, die Buchstaben zusammengedrängt und miteinander verbunden, als seien sie in Silben geschrieben. Das Schreiben konnte nun flüssiger und schneller von der Hand gehen, was ein Zeugnis dafür war, dass die Kultur sich allmählich wandelte. Nun kamen auch Bücher und Urkunden stärker in Gebrauch und die Zahl der Skriptoren (Schreiber) nahm drastisch zu. |
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1298 |
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Die Familie von Zwötzen |
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n Gera trat die Familie von Zwötzen erst im September 1358 urkundlich in Erscheinung, in Eisenberg schon drei Generationen früher. Im Jahr 1298 unterzeichnete dort ein gewisser Conradus de Zwethen eine Schenkungsurkunde, welche sich auf das Nonnenkloster zu Eisenberg bezog. Conradus de Zwethen starb kurze Zeit später, denn schon im Jahr 1300 bestätigte der Pfalzgraf Friedrich I. (1273-1316) dem Nonnenkloster zu Eisenberg eine Schenkung der Witwe Conrade von Zwetzen (hier schon mit "tz" geschrieben) von 4 Talenten eisenbergischer Münze. (1 Talent waren 20 Schillinge, oder 9 Taler Geraischer Münze) |
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1308 |
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Die Schenkungsurkunde von Falka |
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er kleine Ort Großfalka wurde im Jahr 1209 erstmals als "Falkovie" in einer Ausstattungsurkunde des 1193 gegründeten Klosters Mildenfurth erwähnt. Der spätere Geraer Ortsteil war ein Bauerndorf, welcher durch seine Sandsteinbrüche bekannt geworden war. Das spätere Kleinfalke wiederum bestand aus den Zwillingsdörfern Klienfalke und Wüstfalke. Im Jahre 1308 wurde in einer Schenkungsurkunde des Reichsvogts Heinrich von Gera erstmals ein Ort namens Falke (Falkenau) genannt. |
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1357 |
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Das Ende des Vogtländischen Krieges |
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er Vogtländische Krieg dauerte von 1354 bis 1357. Infolge des Krieges verloren die Plauener Vögte fast den gesamten Besitz. Die Städte Mylau und Reichenbach der jüngeren Linie fielen an den böhmischen König, der seinen Anspruch mit einer Schenkungsurkunde von Staufer-Kaiser Friedrich II. (1194-1250) von 1212 begründete. Außerdem mussten sie die Wettiner als Landesherren über den restlichen Besitz anerkennen. Heinrich IV. aus der älteren Linie musste seine Besitztümer verkaufen. Adorf, Auma, Gattendorf, Hirschberg, Markneukirchen, Mühltroff, Neuberg (Podhradí), Pausa, Sachsgrün, Schönberg, Triptis, Voigtsberg und Ziegenrück gingen an die Wettiner. Heinrich IV. selbst wurde vertrieben und besaß am Ende nur noch ein Freihaus in Dresden. Auch die Geraer Vögte mussten die Wettiner als Herren anerkennen. Die Weidaer Vögte verloren ihre Stadt Hof und das Regnitzland an die Burgherren von Nürnberg. Sie waren den Nürnbergern zwar schon seit 1318 lehnspflichtig, doch hatten diese bisher keinen großen Einfluss. 1354 mussten die Weidaer ihren Lehnseid erneuern. 1373 verkaufte Heinrich von Weida Hof und das Regnitzland endgültig an die Nürnberger Burggrafen. Die Vögte versanken zunehmend in der politischen Bedeutungslosigkeit. Auch ihr Titel starb langsam aus. Ab der Mitte des 14. Jahrhunderts ließen sie sich nur noch mit "Herren" anreden. |
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1387 |
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Der Erste Besitzer in Töppeln |
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er erste Besitzer zu Toplen war Hans Puster, der 1387 als gesetzmäßiger Zeuge einer Schenkungsurkunde des Grafen Oswald von Truhedingen und ,,Heinrich, Herr von Gera", auftrat, welcher der Mutter und der Schwester eine Jahresrente von 40 Schock Meißner Groschen verschreiben lässt. |
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26.04.1499 |
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500 Jahre Schenkungsurkunde |
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n diesem Tag war es genau 500 Jahre her, da hatte Kaiser Otto III. seiner älteren Schwester Adelheid, einer Äbtissin in Quedlinburg, per Urkunde das Land geschenkt und zur freien Verfügung gestellt, auf dem sich später Gera ausdehnen sollte. Zu lokalisieren war die Gegend in Thüringen rechts der Elster, wo sich Gera auch in späteren Zeiten noch befinden sollte. Die ursprüngliche Schenkungsurkunde wurde, wie für die Zeit üblich in lateinischer Sprache verfasst. Otto III. (980-1002) wurde nur 21 Jahre alt und verstarb in Italien. |
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1737 |
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Fünfhundert Jahre Gera |
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n diesem Jahr wurde Gera 500 Jahre alt. Die Stadt an sich war älter, aber die Stadtrechte, die sogenannten Regalien, waren erst in Jahr des Herrn Anno 1237 vergeben worden. Gegründet wurde die Stadt schon durch die Schenkungsurkunde von 995 durch Otto III., als er seiner Schwester das Gebiet um die "Weiße Elster" vermachte. Zu Zeiten Ottos ging es um die Erweiterung des Reiches. |
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26.04.1999 |
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1000 Jahre Gera |
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n diesem Tag wurde Gera als Ortsangabe an der Elster 1000 Jahre alt. Kaiser Otto III. hatte am 26. April vor 1000 Jahren seiner Schwester Adelheid, der Äbtissin des Stifts Quedlinburg, den Landstrich wo Gera entstehen sollte zur freien Verfügung gestellt. Über diesen Tag wurde in Rom eine Schenkungsurkunde ausgestellt, welche in lateinisch und in deutsch ausgefertigt wurde. Otto III. 980-1002 verstarb im Alter von nur 21 Jahren vermutlich an Malaria. Zu Ottos Zeiten gab es nur männliche Thronfolger und so wurde Otto mit drei Jahren schon König, obwohl zu diesem Zeitpunkt seine Schwester schon wesentlich älter als er war. |
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