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1125 |
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Die Erbauer des Ostersteins |
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aut dem Historiker Bertold Schmidt könnte die Möglichkeit bestehen, dass die seit 1125 nachweisbaren sogenannten "edlen Familien von Gera" die Elsterburg auf dem Hainberg in Untermhaus, das spätere Schloss Osterstein, nicht nur erbaut, sondern auch dort gewohnt hatten. Die Lage der burgähnlichen Befestigung im landgräflich-thüringischen Gebiet, auf dem Gelände einer jungbronzezeitlichen Burgwallanlage, sprach für diese Annahme. Reste der Bugwallanlage waren südlich des Schloss Osterstein bis in die Neuzeit erhalten geblieben. |
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1181 |
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Zur Geschichte von Rückersdorf |
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ückersdorf gehört zum Ronneburger Acker- und Bergbaugebiet. Am Südrand des Dorfes entspringt die Westliche Sprotte, die durch das Dorf nordwärts nach Mennsdorf und Posterstein fließt. Im Südwesten des Gemeindegebiets verläuft die regionale Wasserscheide zwischen der Weißen Elster und der Pleiße. Die nächsten Städte sind Ronneburg (5 km nördlich), Berga/Elster (9 km südwestlich), Crimmitschau (12 km östlich) und Gera (12 km nordwestlich). Rückersdorf wurde 1181 im Bosauer Zehntverzeichnis erstmals erwähnt. Bis 1918 gehörten Haselbach, Reust und ein Teil von Rückersdorf zu Sachsen-Altenburg und waren seit 1900 dem Landratsamt Ronneburg zugehörig. Der andere Teil von Rückersdorf gehörte zur Amtshauptmannschaft Zwickau des Königreichs Sachsen. Im Rahmen der Flurbereinigung von 1928 kam der sächsische Teil von Rückersdorf zu Thüringen und war damit wie die übrigen zur heutigen Gemeinde gehörenden Orte dem seit 1922 existierenden Landkreis Gera zugehörig. |
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1191 |
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Untermhaus wurde zum ersten Mal erwähnt |
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ie erste urkundliche Erwähnung: "Unterhaus" (1534 findet man die Bezeichnungen Underhaus und Underheuser in den Quellen). Seinen Namen verdankt Untermhaus mit großer Wahrscheinlichkeit seiner Lage, das Vorwerk bzw. die Vorbefestigung des Osterstein lag "unter dem Haus" (was keine andere Bezeichnung als die von den Geraern übliche für das Schloss bzw. die vorherige Burg war). Vermutlich entstanden Burg und Vorwerk schon im 10.Jh. (spätestens aber im 12.Jh.) |
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14.04.1191 |
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Posterstein wurde erwähnt |
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osterstein ist eine Gemeinde im thüringischen Landkreis Altenburger Land. Sie gehört zur Verwaltungsgemeinschaft Oberes Sprottental. Am 14. April 1191 wurde Posterstein erstmals urkundlich erwähnt. Im 15. Jahrhundert besaß die Familie Puster die Burg "Stein", von ihr stammt der heutige Name. 1952 kam Posterstein vom Landkreis Gera an den Kreis Schmölln, über den es 1994 an den Landkreis Altenburger Land gelangte. |
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1200 |
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Das Schloß Osterstein |
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ie Entstehungsgeschichte von Schloß Osterstein. |
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| Bilder aus unserer Galerie |
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1200 |
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Eine neue Burg |
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a die Elsterburg, der spätere Osterstein, auf landgräflich-thüringischem Gebiet lag, errichteten die Vögte von Weida rechts der Elster, auf Quedlinburger Stiftsgebiet, eine neue Burg im Gebiet der Burgstraße, Florian Geyer Straße und Stadtgraben.
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1205 |
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Aus Gera wurde eine Stadt |
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azu muss erwähnt werden, wie und vor allem warum der kleine Ort überhaupt zur Stadt wurde. Ein Aspekt war die steigende Produktivität der Landwirtschaft, der fortschreitenden Spezialisierung zwischen landwirtschaftlicher und gewerblicher Produktion und der damit verbundenen Ausweitung der Ware-Geld-Beziehungen. Die Bildung zahlreicher Städte wurde besonders seit dem 12. Jahrhundert zur ökonomischen und auch gesellschaftlichen Notwendigkeit. Im allgemeinen wurden die Städte Produkte der Siedlungsdifferenzierung und Zentrum eines Siedlungssaumes. Und das nicht nur wegen einer guten Verkehrslage in politischer und ökonomischer Sicht, sondern auch wegen gesellschaftlicher Faktoren. Das hieß auf politisch dem Gebiet das Stadtrecht und die Stadt als Residenz der Fürsten Reuß. Aus ökonomischer Sicht war wichtig eine Münzeprägeanstalt zu haben (Münzrecht) und Handelszentrum und Handwerker-Standort zu sein. Gesellschaftlich erstrebenswert war die Kapitalanhäufung durch Handwerker und Patrizier, welche das Gesicht der Stadt prägten. Auch Gera hat sich Ende des 12. Anfang des 13. Jahrhunderts zu einer Stadt entwickelt. Das sich gerade diese Ortschaft als Zentrum des Umlandes herauskristallisierte, lag im Hauptgrund an der günstigen Lage der Stadt. Die Stadt wurde zwar auf einer hochwassergeschützten Flussterrasse der Weißen Elster errichtet, hatte aber trotzdem über den Mühlgraben direkten Zugang zum Wasser. Gera befand sich in dieser Zeit durch die zentrale Lage zwischen zwei Furten an der Kreuzung mehrerer Handelswege, wie den Handelsrouten Nürnberg- Leipzig, Halle- Böhmen und Jena- Altenburg. Die Verbindung mit diesen und weiteren wichtigen Städten dieser Zeit, wie Plauen und Saalfeld, bescherte Gera einen verkehrsstrategischen Vorteil. Ein weiterer Faktor war die wettergeschützte Tallage, die in Gera eine für die Landwirtschaft recht günstige Wettercharakteristik hervorrief, was vor allem im Mittelalter und danach von immens hoher Bedeutung für die Menschen war. Die Äbtissin von Quedlinburg wies den Vögten von Weida diese Gegend um Gera zur Verwaltung zu und dies veranlasste auch die Vögte aus der Unstrutgegend nach Gera auf die Häselburg zu kommen, später nach Osterstein umzuziehen und sich dauerhaft, wenn auch mit vereinzelten Unterbrechungen, dort niederzulassen. Die bereits 1180 bestehende Münzprägeanstalt in Gera legte den Grundstein um das Handwerk und den Handel in Gera aufblühen zu lassen und die Stadt zu einem Zentrum zu entwickeln. Handelskarawanen verkehrten auf den bereits angesprochenen Handelswegen und zogen durch Gera. Das Stadtrecht garantierte der Stadt ab 1237 das Monopol für Handwerksprodukte, das Braurecht für Bier, ein Recht auf selbstständige Gerichtsbarkeit, das Recht Urkunden und Verträge mittels Siegel rechtskräftig zu machen sowie das Recht Markt abzuhalten und Zölle festzulegen. All diese politischen Eingriffe förderten das Ungleichgewicht im Siedlungsnetz der Geraer Region, bauten die wirtschaftlichen Vormachtstellung der Stadt Gera gegenüber den Dörfern des Umlandes aus und förderten den Prozess der Zentralisierung in diesem Gebiet. Außerdem brachten sie eine zunehmende Konzentration von Funktionen, wie zum Beispiel Handel, Arbeiten, Wohnen und andere, in der Stadt mit sich. |
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1234 |
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Die Schloßkapelle |
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b sich die in einer Urkunde genannte „Kapelle im Schloß Gera“ im Stadtschloß oder auf dem Osterstein befunden hat, lässt sich nicht sicher feststellen. Das die Schlosskapelle auf dem Osterstein zu dieser Zeit aber schon bestanden hat, lässt sich daraus schließen, dass sie dem heiligen Georg, dem Schutzpatron vieler Kirchen in slawischem Gebiet, geweiht war.
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1234 |
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Eine Urkunde des Bischofs |
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n einer Urkunde des Naumburger Bischofs, welche die Kapelle im Schloss zu Gera betraf, wurden erstmals "castellani milites" aufgeführt. Mit "castellani" wurde die Befestigungsanlage (später Schloss Osterstein) gemeint und "milites" waren die unfreien Dienstleute im Gefolge der Landesherren. Der Urkunde war demnach zu entnehmen, dass einige Dienstleute mit ihren Familien innerhalb der Schlossanlagen und andere außerhalb derselben wohnten. Aus dieser Schicht ging der spätere Landadel hervor, welcher die Gegend mit einem dichten Netz an Rittergütern wie zum Beispiel in Liebschwitz überzog. Die ersten Untertanen dieser Rittergüter waren ausnahmslos Slawen. |
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1248 |
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Aufstieg und Niedergang der Vögte von Gera |
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einrich I. (geb. um 1227 - 1269/1274) erwarb nach 1248 aus der Andechs-Meranschen Erbschaft Nordhalben und die Höfer Lehen. Sein Sohn Heinrich II., "der Ältere" erweiterte ab 1278 den Besitz um die der Herrschaft Lobenstein. Dessen Sohn Heinrich IV., "der Ältere" erwarb um 1314 die Herrschaft Schleiz mit der Pflege Saalburg und dem Schloss Burgk, trat aber Mühltroff an die Linie Plauen ab. In Folge des Vogtländischen Krieges (1354 bis 1357) mussten die Geraer Vögte die Wettiner als Herren anerkennen, was einen bedeutenden Machtverlust umfasste. Von 1410 bis 1427 hatten die Vögte von Weida schrittweise ihre Vogtei an die Wettiner veräußern müssen, den Vogttitel hatten sie nun abgelegt und nannten sich fortan nur Herren von Weida. Als Lehnsträger der Krone Böhmen respektive des Hauses Wettin begannen nun auch die Vögte von Gera ihren alten Titel abzulegen, und sich als Herren von Gera zu titulieren. Im Jahr 1425 wurde in der Linie der Vögte von Gera eine Landesteilung vorgenommen, die aber ohne weitere Folgen blieb, da von den teilenden Brüdern nur einer, Heinrich IX., "der Mittlere" (1406 - 1482), Nachkommen hinterließ. Zu dieser Zeit tobte der Sächsische Bruderkrieg (1446 bis 1451), in dessen Folge die alte Stammburg der Vögte von Gera zerstört wurde. Neuer Sitz wurde nun die Burg Osterstein in Gera. |
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1289 |
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Heinrich II. von Plauen geboren |
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einrich II. war Vogt und Herr von Plauen (jüngere Linie) (1303-1306), Herr zu Greiz (1306-1350), 1302 genannt von Schwarzburg, 1307 der Reuße genannt, erhielt in der Landesteilung von 1306 die Herrschaft Greiz mit Werdau, Reichenbach, Mylau, Ronneburg und Schmölln, erwarb durch Kauf oder Schenkung zeitweilig die Schlösser bzw. Orte Waldeck, Gleisberg (später Kunitzburg bei Jena), Pölzig, Langenberg, Schönfels, Wiesenburg, Kirchberg, drei Teile von Landsberg (der vierte gehörte zu Gera) und als Pfandbesitz die Schlösser und Städte Triptis, Auma und Ziegenrück. Im Jahr 1316 wurde er Landrichter im Pleißenland, in den Jahren 1323 bis 1324 Hauptmann zu Meißen, im Oster- und Pleißenland, von 1324 bis 1328 Generalkapitän und Vormund des Markgrafen Friedrich des Ernsthaften zu Meißen. Er erhielt 1327 Schloss Stein (Posterstein bei Altenburg) von der Krone Böhmen zu Lehen. Urkundlich das erstmals am 14. Februar 1301 bis 15. Oktober 1349. Geboren wurde Heinrich II. um das Jahr 1289 in Plauen und verstarb am 18. Dezember 1350. In erster Ehe heiratete er im Jahr1306 die Gräfin Sophie von Beichlingen, urkundlich 12. August 1313, (geboren um 1288 und verstorben noch vor dem Jahr 1335). Sie war die Tochter von Graf Heinrich I. von Beichlingen und Lohra (1252 - 1335) und Gräfin Oda von Honstein (1270 ????). Die zweite Ehe erfolgte noch vor dem Jahr1335 mit der Prinzessin Salome von Schlesien-Glogau, urkundlich 25. Januar 1349 bis 12. Juni 1359, (geboren um 1319 und verstorben nach dem 12. Juni 1359. Sie war vermutlich die Tochter von Herzog Heinrich II. (IV). von Schlesien-Glogau-Sagan (1292 - 1342) und Mechthild von Brandenburg (1296 - 1321). |
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1303 |
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Gera ging an einen Reußen |
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m Jahr 1303 gingen "castrum und civitas" (Schloss Osterstein und Stadt Gera) an den Reußen Heinrich über. Dieser hatte beides durch einen Kauf rechtmäßig erworben. Durch die Heirat eines der ersten Reußen mit einer russischen Adligen, daher auch der Name Reuß, waren die eher mittellosen Regenten der Stadt zu einem gewissen Kapital gelangt, was solche Investitionen erst ermöglichte. Die Reußen bauten in den Folgejahren ihren Machtbereich noch erheblich aus. |
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1306 |
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Gerichtsbarkeit und Patronat |
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einrich Reuß, welcher schon drei Jahre zuvor das schloss Osterstein und die Stadt Gera durch Kauf erworben hatte, erlangte nun auch in den Besitz des Schulheißenamtes mit der örtlichen Gerichtsbarkeit, dem Grundbesitz und dem Patronat von Quedlinburg. (Der Schultheiß oder Schuldheiß (von althochdeutsch: sculdheizo - "Leistung Befehlender", latinisiert (mlat.): scultetus oder sculteus) bezeichnete einen in vielen westgermanischen Rechten auftretenden Beamten, "der Schuld heischt", das heißt, der im Auftrag eines Herren (Landesherrn, Stadtherrn, Grundherrn) die Mitglieder einer Gemeinde zur Leistung ihrer Schuldigkeit anzuhalten hat, also Abgaben einzieht oder für die Einhaltung anderer Verpflichtungen Sorge zu tragen hat. Sprachliche Varianten des Schultheißes sind Schulte, Schultes oder Schulze. Früher wurde zwischen dem Stadtschulzen und dem Dorfschulzen unterschieden. In der städtischen Gerichts- und Gemeindeverfassung war er ein vom städtischen Rat oder vom Landesherren Beauftragter zur Ausübung der Verwaltungshoheit und Rechtspflege. Im Altsiedelgebiet und Ostthüringen hatte der von der Herrschaft eingesetzte Amts-Schulze (lat. centgreve) das Amt oft auf Lebenszeit inne.) |
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1328 |
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Langenberg wurde verkauft |
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ie Pflege Langenberg wurde in diesem hochmittelalterlichen Jahr 1328 an die Herren Heinrich von Gera und Heinrich von Greiz verkauft. Einen durchaus hohen Stellenwert hatte zu dieser Zeit das Amt des Langenberger Turmwächters, dessen Amt alljährlich von den Herren zu Gera und zu Greiz gemeinschaftlich vergeben wurde. Denn vom noch unbewachsenen Hausberg, dort stand der Turm, war das Elstertal und Weida einsehbar. In gefährlichen Zeiten bildete der Langenberger Turm mit dem Osterstein und der Osterburg in Weida ein Kommunikationssystem. Mittels Fackelsignal konnte vor Gefahr gewarnt und Nachrichten überbracht werden. |
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1333 |
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Zur Geschichte von Langenberg |
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angenberg war ursprünglich eine eigene Pflege, zu der über fünfzig Dörfer gehörten und damit einige mehr als zum damaligen Gera. In einer Urkunde von 1333 sind folgende 24 als zu Langenberg gehörend verzeichnet: Söllmnitz, Waswitz, Naundorf, Dorna, Hirschfeld, Bethenhausen, Zschippach, Kulm, Groitzschen, Lauenhain, Cretzschwitz, Negis, Collis, Kaimberg, Pforten, Windischenbernsdorf, Töppeln, Kaltenborn, Harpersdorf, Stublach, Roschütz, Kraftsdorf, Speutewitz und Bartholdisdorf. Die beiden letzteren sind heute Wüstungen, von den anderen gehören mittlerweile 12 zur Stadt Gera, die restlichen liegen im Landkreis Greiz. Kulm fiel in den 1950er Jahren dem Bergbau zum Opfer. Als Ursprung der deutschen Gründung Langenberg gilt eine auf dem Hausberg gelegene Burg mit lang gestrecktem Grundriss, die nach Ernst Paul Kretschmer auch dem Ort ihren Namen gegeben hat – nicht ein langer Berg, wie zu vermuten wäre. Die vermutliche Entstehung Langenbergs als befestigte Militärstation dürfte um 950 liegen. 1060 kam es als Schenkung Kaiser Heinrichs V. an das Bistum Naumburg-Zeitz, später in Meißnischen Besitz. Als Burgwardum Langenberch wird es 1196 zusammen mit einem Burgmann namens Thilo de Langenberc erwähnt, 1238 als Castrum Langenberg in einer Urkunde des Markgrafs Heinrich von Meißen. |
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1350 |
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Die alte Hausmühle |
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u dieser Zeit war der spätere Geraer Stadtteil Untermhaus noch eine kleine "Gesindesiedlung" an der Elster unterhalb des noch nicht vollständig erbauten Schloss Osterstein. Die Hausmühle, welche später dicht am Küchengartengebäude zu finden war, wurde erstmals urkundlich erwähnt. (Im April 1936 wurde sie abgerissen.) |
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1408 |
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Das Schloßtor |
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ls man in Gera noch im Mittelalter lebte, hatte die Stadt eine massive Befestigungsanlage und mehrere Stadttore, welche die Menschen ein und aus ließen. Die Tore waren an verschiedenen Stellen der Stadtmauer zu finden, da zum Beispiel die Händler auch aus allen Richtungen in die Stadt strömten um hier ihre Waren zu verkaufen.Das Schloßtor stand bis zum Jahr 1838 auf der ersten Elsterterrasse. Die Straße führte zum Schloss Osterstein und nach Untermhaus und erhielt später den Namen Schloßstraße. Untermhaus war ein Haufendorf und die Gesindesiedlung für das Haus Reuß, welches lange Zeit auf dem Schloss Osterstein residierte. Im Jahr 1919 wurde Untermhaus nach Gera eingemeindet. |
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1450 |
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Hans von Söllmnitz |
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ine Sage berichtet, dass der Ritter Hans von Söllmnitz während der Belagerung der Stadt Gera den Osterstein erfolgreich gegen die Heere des Herzogs Wilhelm des Stolzen von Thüringen und Georg Podiebrad von Böhmen verteidigt habe. Nach der vollständigen Zerstörung Geras im sächsischen Bruderkrieg am 18. Oktober 1450 verlegen die Herren von Gera die Residenz vom Stadtschloß auf den Osterstein.
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1450 |
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Nach dem Bruderkrieg |
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ls nach der Zerstörung Geras nach dem Bruderkrieg die Residenz der Stadt auf den Osterstein verlegt worden war, verlor die ehemalige hochmittelalterliche Stadtburg der einstigen Vögte von Gera und Weida an der südwestlichen Ecke der Stadtmauer ihre Bedeutung und diente bis 1831 als Gefängnis. 1895 wurden die Reste der Stadtburg abgebrochen. |
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1450 |
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Stadtkommandant von Gleichen |
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m sächsischen Bruderkrieg war ein gewisser Ludwig von Gleichen Stadtkommandant in Gera. er war der Schwager des Geraer Herrn. Zur gleichen Zeit soll, so die Überlieferung, Hans von Sölmnitz das Schloss Osterstein erfolgreich gegen die Aufständischen und die Kriegsparteien verteidigt haben. |
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1450 |
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Die Stadtburg wurde zerstört |
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on der Stadtburg, neben dieser bestand noch auf dem anderen Elsterufer die seit 1581 Osterstein genannte Befestigung, sind keine Spuren mehr vorhanden. Sie wurde im Sächsischen Bruderkrieg 1450 zerstört, in der Folgezeit aber noch als Gefängnis benützt. Der mit einer Kupferhaube bedeckte Eckturm hat noch bis zum großen Stadtbrand von 1780 gestanden, danach wurde er wegen Einsturzgefahr abgetragen. Nur einige Straßennamen (Häselburg, Burgstraße, Alte Schlossgasse) erinnern an diese Anlage. In unmittelbarer Nachbarschaft dieser Burg lagen wohl die Güter der 1224 als urbani, 1234 als castellani milites bezeichneten Burgleute, zu denen man auch die bereits in einer Urkunde des Vogts von Weida von 1209 sich nach Gera benennenden Zeugen rechnen darf. Ein schmales rundes Gässchen, Siedelhofgässchen, führte bis zum Jahr 1895 von der Burgstraße zum Alten Schloss und mündete wieder in die Burgstraße ein. |
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11.1450 |
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Der Regierungssitz auf dem Osterstein |
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ach der annähernd völligen Zerstörung der Stadt im sächsischen Bruderkrieg verlegten die Vögte von Weida ihren Regierungssitz von der ebenfalls zerstörten Stadtburg auf den Osterstein. |
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1452 |
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Die Häselburg in Gera |
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ie Häselburg war einst eine mittelalterliche Burg in Gera. Sie war die Residenz der Vögte von Gera und wäre in der Neuzeit in der Burgstraße am unteren Teil des Stadtgrabens zu finden. Sie wurde 1450 im sächsischen Bruderkrieg zusammen mit der alten Johanniskirche zerstört. Die Kirche wurde wieder aufgebaut und fiel dann dem Stadtbrand von 1780 endgültig zum Opfer. Nach der kriegerischen Zerstörung in der Mitte des 15. Jahrhunderts zogen die Vögte nach Untermhaus in die spätere Residenz des Fürstenhaus Reuß, dem Schloss Osterstein, welches allerdings noch sehr viel kleiner ausfiel als zu späteren Zeiten in der Blüte des Geraer Adels und der Stadt im 19. Jahrhundert. |
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1470 |
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Ausbau von Schloß Osterstein |
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achdem im sächsischen Bruderkrieg auch das alte Schloß in der Stadt zerstört wurde, begann mit der Errichtung des Nordflügels der Ausbau des Schloßes Osterstein zur Residenz.
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1482 |
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Eine erneute Landesteilung |
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n diesem Jahr kam es unter den Herren zu Gera erneut zu einer Landesteilung, und zwar unter den Söhnen von Heinrich IX. Demnach erhielt Heinrich XI. der Ältere neben einigen anderen Objekten das Schloss Osterstein und die Stadt Gera. |
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1496 |
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Die Hausmühle in Untermhaus |
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ie Untermhäuser Hausmühle gehörte mit dem alten Vorwerk, dem ehemaligen Burggut am Mohrenplatz, zum Schloss Osterstein und könnte im 11. oder 12. Jahrhundert errichtet worden sein. Sicher nachweisbar ist sie seit dem Jahr 1496. Sie existiert nicht mehr, wäre aber hinter der Orangerie zu suchen, denn dort floss der alte Arm des Mühlgrabens etwa in Höhe der Kreuzapotheke in die Elster. |
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1512 |
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Der Verkauf der Hausmühle |
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ie Hausmühle, auch mule vntherm slosse, Niedermühle genannt, befand sich an der Kreuzung Küchengartenallee gegenüber der Orangerie und gehörte mit dem alten Vorwerk, dem ehemaligen Burggut am Mohrenplatz zum Schloss Osterstein und könnte deshalb ebenso wie dieses zwischen dem 10. und dem 12.Jahrhundert angelegt worden sein. Sicher nachweisbar ist sie jedoch erst ab 1512. Damals verkaufte Heinrich der Ältere zu Schleiz und Gera "die Mühle unterm Haus" und den Garten, wohl als einen Teil des später bekannten Küchengartens, an Heinrich von Pöllwitz und dessen Frau Magdalena für 300 Gulden. |
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1512 |
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Hausmühle an der Orangerie |
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ie Hausmühle (in den Quellen auch: mule vntherm slosse, Niedermühle) befand sich an der Kreuzung Küchengartenallee gegenüber der Orangerie und gehörte mit dem alten Vorwerk, dem ehemaligen Burggut am Mohrenplatz (zu DDR-Zeiten VEB Stadtbau Gera), zum Osterstein und könnte deshalb ebenfalls zwischen 10. und 12.Jahrhundert angelegt worden sein. Sicher nachweisbar ist sie jedoch erst ab 1512. Damals verkaufte Heinrich der Ältere zu Schleiz und Gera "die Mühle unterm Haus" und den Garten (wohl ein Teil des heutigen Küchengartens) an Heinrich von Pöllwitz und dessen Frau Magdalena für 300 Gulden. (Ernst Paul Kretschmer) Die Hausmühle gehörte mit der Klotz- und der Angermühle zu den sog. Amtsmühlen, deren Belehnung dem herrschaftlichen Amte unterstand. Diese drei Mühlen sind wohl die ältesten nachweisbaren ihrer Art im heutigen Geraer Stadtgebiet. Der Lehnbetrag der Hausmühle betrug über die Jahrhunderte 10% des Kaufpreises und verschiedene zusätzliche Leistungen, so z.B. 1647 zwei, gemästete Schweine, 50 Scheffel Korn und das kostenlose Mahlen des dritten Teiles allen Getreides der Schloss- und Hofhaltung. |
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16.08.1525 |
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Sühnebrief für Gera |
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usstellung des sogenannten Sühnebriefes für die Stadt Gera. Nachdem sich bereits Anfang Mai zwei Bauernheere am Hungerberg bei Hain und der Grafe in der Nähe von Naulitz gebildet hatten, sympathisierte die Stadt mit den aufständischen Bauern. Nachdem die Stadt gefangengenommene Bauern freikommen lies, wurde sie durch den Sühnebrief mit einer jährlichen Zahlung von 200 Gulden an den Landesherrn bestraft. Solange Nachkommen lebten, sollte diese Strafe entrichtet werden.
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| Zusatzinformationen |
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1526 |
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Verstärkte Mauern |
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nter dem Eindruck der Ereignisse des Bauerkrieges von 1525 lässt Heinrich der Ältere von Gera die Mauern des Osterstein verstärken und in einem Eckturm südöstlich des Bergfrieds einen Stein mit der Inschrift “1.5.26 das negst jar nachm paurnkrig“ einfügen.
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1526 |
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Luther schickte einen Prediger |
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it seinem Thesenanschlag im Oktober 1617 löste Martin Luther (1483-1546) die Reformation aus und spaltete die christliche Kirche. Gegen den Willen des Geraer Landesherrn führte Kurfürst Johann Friedrich der Großmütige die Reformation in dessen Land ein. Nachdem Martin Luther schon 1526 einen evangelischen Prediger nach Gera verordnet hatte, der sich aber gegen den Rat und die Geraer Herren nicht durchsetzen und nicht halten konnte, befahl der Kurfürst schließlich als oberster Lehnsherr die Durchführung der Visitation. Unter den Visitatoren, die am 2. September 1533 in Gera eintrafen, befand sich auch Luthers Freund Georg Spalatin. Auf den Landesherrn machte diese Maßnahme freilich keinen Eindruck, denn er ließ sich weiterhin auf dem Schloss Osterstein, das seit der Zerstörung des Stadtschlosses im Sächsischen Bruderkrieg im Jahr 1450 zur Residenz geworden war, die Messe lesen, doch passte sein Nachfolger sein Verhalten dann doch den Forderungen der Visitatoren an. |
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30.09.1528 |
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Der Gasthof "Zum Mohren" |
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akob Heilmann erhält für den Gasthof „Zum Mohren“ einen Lehnbrief. (Der Gasthof befand sich bis 1920 unterhalb Schloß Osterstein am Mohrenplatz.)
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1533 |
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Zur Geschichte von Ernsee |
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in Peczolt von Irnse wird als Zeuge in einer Urkunde des Heinrich Reuß zu Plauen genannt. 1533 wird der Ort als Irnsehe erwähnt; die Bedeutung des Namens ist unklar. Ferdinand Hahn hält eine an dieser Stelle befindliche vorchristliche Verehrungsstätte für die Göttin Herth oder Isis als namensgebend möglich. Am Westhang des Lessengraben nördlich von Ernsee ist noch der Turmhügel einer verschwundenen Burg auszumachen, eine sogenannte Wüstung. Eine frühere Verbindung zur Kirche der heutigen Wüstung Pottendorf (nordwestlich von Ernsee) ist nicht auszuschließen, lässt sich aber urkundlich nicht belegen. Die Entstehung des Ortes ist mit großer Wahrscheinlichkeit im Zusammenhang mit Schloss Osterstein zu sehen, das über mehrere Jahrhunderte nachweisbare Kammergut Ernsee diente der Versorgung des Schlosses, insbesondere der Schafzucht. 1827 umfasst der Ort ein herrschaftliches Vorwerk, eine Schäferei, eine Försterei, 15 Häuser und 85 Einwohner. Ernsee pfarrte, begrub und schulte traditionell nach Frankenthal - wobei der Schulort des Kirchspiels Frankenthal etwa ab 1600 Scheubengrobsdorf war, hier wurden die Kinder aus dem Kirchspiel, d.h. auch aus Ernsee sowie Scheubengrobsdorf, Windischenbernsdorf und Töppeln unterrichtet. Im 19. Jahrhundert bekamen diese Orte nach und nach eigene Schulen, Ernsee schulte nach Untermhaus. Aufgrund der guten Lage wurde um 1900 in Ernsee eine Lungenheilstätte errichtet; 1927/28 vollständig saniert, existierte sie bis 1997. Am 1. Oktober 1922 wurde Ernsee im Zuge des neuen Thüringer Kreiseinteilungsgesetzes - im seit 1920 bestehenden Land Thüringen wurden 1922 die Kreise gebildet, wie sie bis 1952 Bestand hatten; dabei erhielt Gera Kreisfreiheit - in die Stadt Gera eingemeindet. Um 1930 entstand nordöstlich des Ortes an der Straße nach Untermhaus die Siedlung Hammelburg. 1943 musste die an der Wegekreuzung Ernsee-Töppeln-Rubitz stehende "Diebseiche" gefällt werden, ihr Alter wurde auf 550 bis 560 Jahre geschätzt. Ihren Namen verdankte sie dem Umstand, dass sie über die Jahrhunderte Treff- und Sammelpunkt marodierender Räuberbanden war. 1947 wurde in einem ehemaligen Gasthof ein Kindererholungsheim eingerichtet; heute befindet sich in diesem Komplex das Kinder- und Jugendheim der Stadt Gera. |
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1533 |
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Zur Geschichte von Tinz |
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m Jahre 1168 tauchen ein Luf und ein Heinrich von "Thinz" als Zeugen in einer Urkunde des Naumburger Bischofs Udo II. auf. Der Ort selbst wurde erstmals 1290 als allodium Tyncz erwähnt. Bis zur Einführung der Reformation im Jahr 1533 war der Pfarrer der Tinzer Kirche St. Margareten zugleich Schlosskaplan auf dem Schloss Osterstein. In einer Visitation der lutherischen Superindentur von 1534 ging man mit dem Pfarrer hart ins Gericht, da er mal lutherisch, mal päpstlich predigte und er wurde "als nichtsnutziger Bube" abgeschafft, die Kirchgemeinde Tinz fortan von der Hauptkirche in Gera betreut. Im Jahre 1748 ließ Heinrich XXV. Reuß-Gera an der Stelle eines alten Herrenhauses das Wasserschloss Tinz errichten. Schloss und Gut Tinz waren Schlossgüter und unterstanden unmittelbar dem Haus Reuß. 1810 vernichtete ein verheerender Brand acht Häuser und die Schule, im Jahr darauf wurden zwei weitere Anwesen ein Raub der Flammen. Im Jahre 1885 stieß man unterhalb von Tinz rechts der Elster bei der Zusammenlegung von versumpften Teichen in einem Quellgebiet auf einen wichtigen archäologischen Fundplatz. Bei den Erdarbeiten wurde eine Vielzahl von Knochen und überwiegend slawische Keramik geborgen. Die älteste Keramik scheint aus der Jungsteinzeit zu sein. Zum 1. Januar 1919 wurde Tinz in die Stadt Gera eingemeindet. Es war bis Mitte des 20. Jahrhunderts ein beliebter Ausflugsort. |
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02.09.1533 |
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Reformation wider Willen |
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egen den Willen des Geraer Landesherrn führte Kurfürst Johann Friedrich der Großmütige die Reformation in dessen Land ein. Nachdem Martin Luther (1483-1546) schon Jahr 1526 einen evangelischen Prediger nach Gera verordnet hatte, der sich aber gegen den Rat und die Geraer Herren nicht halten konnte, befahl der Kurfürst schließlich als Lehnsherr die Durchführung der Visitation. Unter den Visitatoren, die am 2. September 1533 in Gera eintrafen, befand sich auch Luthers Freund Georg Spalatin. Auf den Landesherrn machte diese Maßnahme freilich keinen Eindruck, denn er ließ sich weiterhin auf dem Schloss Osterstein, das seit der Zerstörung des Stadtschlosses im Sächsischen Bruderkrieg 1450 zur Residenz geworden war, die Messe lesen, doch passte sein Nachfolger sein Verhalten dann doch den Forderungen der Visitatoren an. Mit diesem ist das Geraische Haus 1550 ausgestorben. Die Anwartschaft auf sein Erbe hatte schon 1547 nach der Schlacht bei Mühlberg der Burggrafen Heinrich von Meißen aus dem Plauener Hause, ein Günstling Kaiser Karls V. und Kg. Ferdinands, an sich bringen können. 1546 hatte Kurfürst Moritz von Sachsen bereits auf die Lehnsherrschaft über die Geraer und reußischen Herrschaften zugunsten Kaiser Ferdinands verzichtet. Seit dieser Zeit standen sie unter der Lehnshoheit der Krone Böhmen, die auch nach dem Übergang an die Linie Reuß i. J. 1562 bis 1806 gewahrt blieb. Bei der reußischen Erbteilung von 1572 wurde Gera an den jüngsten der drei Brüder gegeben, dessen Haus bei der Aufteilung des Erbes der mittleren Linie im Jahre 1616 noch die Herrschaft Schleiz erhielt. In der Folgezeit ist Gera bis 1918 Residenz dieser jüngeren Linie Reuß geblieben, die 1673 zu Reichsgrafen und 1806 in den Reichsfürstenstand erhoben wurde. Danach wurde ihr Besitz zunächst im Freistaat Reuß zusammengefasst, der aber schon 1920 im Land Thüringen aufging. Die Verwaltungsreform von 1952 machte Gera zum Zentrum eines der neu geschaffenen Bezirke. |
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1534 |
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Untermhaus |
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er Stadtteil Untermhaus, der sich "Unterm Haus" derer von Reuß vom Siedlungsort für Schloßbedienstete zu einem Stadtteil Geras entwickelt hat. |
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1534 |
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Katholisch oder Evangelisch war hier die Frage |
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is zur Einführung der lutherischen Reformation vom 31.10.1517 im Jahr 1533 war der Pfarrer der Tinzer Kirche Sankt Margareten in Personalunion auch der Schlosskaplan von Schloss Osterstein und damit geistlicher Beistand derer zu Reuß. In einer sogenannten Visitation der lutherischen Superintentur von 1534 ging man mit dem recht ökumenischen Pfarrer wohl sehr hart ins Gericht. Mna warf ihm vor Mal lutherisch und unpäpstlich und Mal katholisch und damit päpstlich zu predigen. Daher schaffte man den als "nichtsnutzigen Buben" gebrandmarkten geistlichen ab und die Hauptkirche in Gera betreute fortan die Kirchengemeinde in Tinz. |
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29.04.1534 |
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Ein neuer Herr zu Gera |
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ohann Friedrich zu Sachsen, der Großmütige, 30.06.1503-03.03.1554, aus dem Haus der Ernestiner (Wettiner) war Kurfürst von Sachsen von 1532-1547 und von 1547-1554 Herzog von Sachsen, belehnte an diesem Tag Heinrich den Älteren, Herr zu Gera, mit dem Schloss Osterstein, mit der Stadt und der Herrschaft Gera. |
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29.12.1536 |
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Heinrich VI. von Plauen geboren |
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einrich VI. von Plauen war Burggraf von Meißen, Herr zu Plauen, Herr von Schleiz und Lobenstein. Er war der jüngere der beiden Söhne des Burggrafen Heinrich IV. von Plauen aus dessen Ehe mit Gräfin Margarethe von Salm (1517–1573). Nach dem Tod des Vaters übernahmen sein älterer Bruder Heinrich V. und er gemeinsam dessen weitreichende Besitzungen, aber auch die Streitigkeiten mit den Reußen. Allerdings waren beide noch nicht volljährig, weshalb ein Monat nach dem Tod des Vaters König Ferdinand von Böhmen ihnen versprach, sie gegen die Reußen zu schützen. Neben den hohen Schulden, die ihnen ihr Vater hinterlassen hatte, kamen neue durch die Prozesse gegen die Reußen dazu. Bereits 1556 verloren die Brüder durch kaiserlichen Schiedsspruch die fränkischen Ämter Hof und Schauenstein. |
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1538 |
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Ausbau zur Residenz |
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rst nach den Zerstörungen, denen die Stadt Gera im Sächsischen Bruderkrieg von 1450 zum Opfer fiel, begann der dauerhafte Ausbau des Ostersteins zur Residenz der Herren von Gera. Erste sichere Informationen über die Anlage wurden in einem Inventar aus dem Jahr 1538 überliefert. Neben verschiedenen Lager- und Wirtschaftsräumen werden unter anderem eine Kanzlei, die Hofstube, die Harnischkammer, das Büchsenhaus, die Türkenstube, die Kapelle, die Badestube, die Küche, das Frauenzimmer und die Herrenstube erwähnt. Vor allem unter Heinrich XVII. und Heinrich XXX. erhielt das Schloss mit dem Ahnensaal, dem Gobelinsaal und dem Marmorsaal repräsentativ ausgestattete Räume. Einen Abschluss fanden die Bauarbeiten mit dem unter Heinrich XXVII. durch die Architekten Lossow und Kühne entworfenen und ausgestatteten Westflügel. |
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1540 |
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Die Botenherberge des Osterstein |
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er Gasthof "Zum Mohren", die alte Botenherberge des Ostersteins, wurde erstmals erwähnt. Der Name "Zum Mohren" lässt sich auf Sankt Mauritius zurückführen, den Schutzpatron des Fußvolkes und der Boten. |
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08.09.1547 |
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Ein Erbvergleich mit der Krone |
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er Burggraf Heinrich von Meißen, Oberstkanzler der böhmischen Krone, und Heinrich, Herr zu Gera, schlossen an diesem Tag einen Erbvergleich. Der Burggraf sollte Schloss Osterstein und die Stadt Gera einnehmen und die hinterbliebene Witwe Heinrichs des Älteren, Anna von Gera geborene von Beichlingen, mit einer Pension zu entschädigen. |
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1562 |
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Die Wasserleitung |
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on 1562 bis 1563
Schneeberger Bergleute verlegten eine Wasserleitung von Ernsee über die Wolfsbrücke ins Schloß. Sie wurde bis 1899 genutzt.
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1564 |
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Die Landesteilung |
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einrich der Jüngere (1530 bis 1572), der Begründer der jüngeren Linie Reuß, erhielt in der reußischen Landesteilung Stadt und Herrschaft Gera zugesprochen. Er begann im östlichen Teil des Nordflügels mit dem Ausbau des Ostersteins zur Residenz.
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1564 |
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Ein reußisches Erbe |
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er Chronist und Prediger von St. Salvator in Gera, Johann Christoph Klotz, schrieb im Jahr 1816 ein Buch mit dem Titel "Beschreibung der Herrschaft und Stadt Gera" und bemerkte: "Nach zuverlässigen Urkunden findet man nun im Jahr 1564 Heinrich den jüngeren Reußen, den jüngsten Sohn Heinrichs des Stillen und Friedsamen, des gemeinsamen Stammvaters der noch in Segen blühenden durchlauchtigsten alten und jüngeren Linie der Herren Reußen von Plauen, im Besitz der Herrschaft Gera. Er war geboren im J. 1530, trat die Regierung der Herrschaft Gera im J. 1564 an; nahm hierauf seinen Sitz auf dem Schloße Osterstein bey Gera, vermählte sich noch in demselben Jahre, am 23. Junius, mit Elisabeth Brigitta, einer Tochter des Grafen Johann Heinrich von Schwarzburg zu Lautenberg, die ihm aber bald wieder durch den Tod entrissen wurde, dann das zweitemal am 6. Januar 1566 mit Dorothea, einer Tochter des Grafen Friedrich Magnus zu Solms, und wurde durch diese letzte Ehe der Stifter der dritten und jüngeren Hauptlinie der Herren Reußen von Plauen. Er starb bey einer Zusammenkunft der sämmtlichen Herren Reußen zu Schleiz, daselbst am 6. April 1572 im 42. Jahre. Noch war bey seinem Tode kein männlicher Erbe, wohl aber 3 Töchter vorhanden, aber die hinterlassene Frau Witwe war hoch schwanger. Wünsche und Gebete der Unterthanen gingen dahin, daß Gott durch sie dem Lande einen männlichen Erben schenken möchte und er erhörte es. Zwei Monate nach des Vaters Tode den 10. Junius ward auf dem Schloße Osterstein ein junger Herr geboren. Dieser ist der in der Folge so glorreich berühmte Heinrich der Jüngere, mit dem Beynamen Posthumus, dem Gera und das ganze Land so viele herrliche Veranstaltungen verdankt." (Die "Rechtschreibung" von Johann Christoph Klotz wurde im Zitat übernommen.) |
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10.06.1572 |
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Heinrich Posthumus |
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wei Monate nach dem Tod seines Vaters (deshalb wird er auch Posthumus genannt) wurde Heinrich Reuß der Jüngere geboren. Nachdem er am 06. 06. 1595 die Regierung übernommen hatte, entwickelte er sich durch seine Reformen der Staats -und Kirchenverwaltung und die Förderung von Wirtschaft, Kultur und Wissenschaft zu einem der bedeutendsten Landesherrn seiner Zeit.
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1578 |
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Heinrich Posthumus |
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er Erbe hatte seinen Vater nie kennen gelernt. Somit stand Heinrich Posthumus unter Vormundschaft. Die ersten Lebensjahre waren von der Mutter geprägt. Durch seine Vormundschaft war er auf andere angewiesen und unter seiner Herrschsft (1572 bis 1635) wurde der Bau des Ostflügels von Schloß Osterstein begonnen.
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18.01.2015 77 neue Artikel
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