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1721 |
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Andreas Pönert geboren |
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ndreas Pönert war Gärtner in Gera. Er stiftete sein erworbenes Vermögen in die Erziehung und die Unterrichtung armer Waisen. Knapp 100 Jahre nach seinem Tod im Jahr 1903, belief sich das Stiftungsvermögen auf 144.100,- Mark. Andreas Pönert verstarb am 30. September 1804 in Gera. Am 22. September 1882 wurde in Gera eine Straße nach ihm benannt. |
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1729 |
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Die Orangerie und ihre Nutzung |
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raf Heinrich XVIII. legte in diesem Jahr im Küchengarten eine Orangerie im französischen Stile an. Der Baumeister Krohne aus dem Thüringischen Weimar, der Stadt der geweihten Brunnen (Wei - geweihtes und mar - Wasser) lieferte die exakten Entwürfe für das große Bauprojekt. In den Jahren 1729 - 1802 wurde dann die Geraer Orangerie vorwiegend als Festraum für die Landesherrschaft genutzt. Später gab es noch andere Nutzungsmöglichkeiten, welche aber zu einem großen Teil dem herrschaftlichen Gebäude nicht gerecht wurden. |
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28.01.1798 |
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Christian Deegen geboren |
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hristian Michael Daniel Deegen, geboren am 28. Januar 1798 in Kahla und verstorben am 1. Dezember 1888 in Köstritz, galt als erster deutscher Dahlienzüchter. Er gründete 1826 in Köstritz bei Gera die erste kommerzielle Dahliengärtnerei in Deutschland. Schon 1812 züchtete Deegen als Vierzehnjähriger seine ersten Dahlien aus Knollen einfachblühender Exemplare, die er aus dem Schlosspark Belvedere in Weimar erhalten hatte. 1824 zog er nach Köstritz und kaufte das Fürstliche Palais mit dem dahinterliegenden Garten. Ab 1826 betrieb Christian Deegen dank eines Lottogewinns die erste deutsche Handelsgärtnerei für Dahlien und züchtete dort weitere Sorten. Er erstellte Kataloge mit seinen Züchtungen und versand die Bestellungen bis nach Frankreich, Norwegen und Russland. So verhalf er der Dahlie zu einer weiten Verbreitung auch über die Grenzen Deutschlands hinaus. Die älteste noch im Handel befindliche deutsche Dahliensorte ist die 1881 von Deegen gezüchtete Kaiser Wilhelm I., eine orangenfarbene Balldahlie. In der Folge des Wirkens von Christian Deegen gründeten sich mehrere Gartenbaubetriebe in und um Köstritz, die zum Teil heute noch als Betrieb Paul Panzer, Gartenbaubetrieb Schade und Betrieb Franz Deegen - Nachf. bestehen. 1928 wurde der noch heute existierende erste Dahliengarten der Welt in Gera angelegt. Anlässlich der Bundesgartenschau Gera und Ronneburg 2007 wurde das Dahlien-Zentrum Bad Köstritz eröffnet und beherbergt neben einer Dauerausstellung mit einem Schau- und Lehrgarten und das Deutsche Dahlien-Archiv. Zu Ehren der Dahlie und der Dahlienzucht findet in Bad Köstritz das alljährliche Dahlienfest statt. Im festlichen Rahmen wird jeweils für ein Jahr die Dahlienkönigin gewählt. Eine ihrer Aufgaben ist es, die Sieger der Wahl der Schönsten Dahlie bekanntzugeben und zu ehren. |
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27.10.1802 |
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Kaffeetrinken in der Orangerie |
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ach dem Tod von Heinrich XXX. aus dem Haus Reuß-Gera am 26. April 1802, wurde die Orangerie am Küchengarten aufgegeben und das Gebäude erlebte einen wechselvollen Geschichte. Bereits im Oktober des Jahres erhielt der Hofgärtner Samuel Andreas Pabst die Erlaubnis in den nicht genutzten Räumen der nördlichen Seite des Mittelpavillons und auf der Gartenterrasse der Orangerie Kaffee ausschänken zu dürfen. Allerdings unter der Bedingung, dass Pabst nur gesittete und anständige Personen dort bewirte. |
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1805 |
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Die Orangerie als Lazarett |
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eit dem Tod von Heinrich XXX. am 26. April 1802 erlebte die Geraer Orangerie am Küchengarten eine wechselvolle Geschichte. Zuerst diente sie dem ehemaligen Hofgärtner als Café und in den Jahren 1805/06 war sie zum Lazarett für die in Gera stationierten Preußischen Truppen umfunktioniert worden. |
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1822 |
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Beginnende Industrialisierung in Langenberg |
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eben dem Handwerk, Landwirtschaft, Weinbau, Obstbau und Gärtnereibetrieben gab es nun in Langenberg auch Kalkbrennöfen. Außerdem wurde der Versuch der Salzgewinnung gestartet. Die ersten Bohrungen erfolgten in diesem Jahr. |
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1826 |
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Geraer Gärtner in Köstritz |
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ie Gera benachbarten Kleinstadt Bad Köstritz wurde nicht nur durch ihr Bier berühmt, sondern auch durch eine Dahlienschau im dortigen Dahliengarten. Angelegt wurde dieser Garten allerdings von den bekannten Geraer Handelsgärtnern Christian Deegen, Johann Sieckmann, und Ernst Herger, welch 1826 in Köstritz eine gewerbliche Rosen- und Dahlienzucht gegründet hatten. |
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1851 |
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Ein Gärtnerverein |
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in neuer Gärtnerverein gründete sich in diesem Jahr in Gera. Die Mitglieder nannten den verein "Flora". |
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04.07.1852 |
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Hans Ewald Settegast geboren |
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ans Ewald Settegast wurde als ältester Sohn eines Gutsbesitzers in Oszkarten/Oßkarten (Forsthaus), Kreis Heydekrug, Memelland in Ostpreußen (heute: O?karciai, Landkreis ?ilute, Litauen) geboren. Er hatte einen Bruder, Franz Eduard Carl, der am 09.12.1853 am gleichen Ort zur Welt kam und später Kaufmann wurde. Hans E. Settegast besuchte das Gymnasium in Memel (heute: Klaipeda, Litauen), studierte Landwirtschaft in Königsberg, Berlin und Tübingen und promovierte am 18. 7. 1878 an der Uni Tübingen zum Dr. phil. Im Jahr 1879 trat er seine erste Stelle als Lehrer an der landwirtschaftlichen Schule Brandis bei Leipzig an und wurde bereits im 2. Semester ihr Leiter. Bald darauf eröffnete er 1881 in Ronneburg bei Gera eine private landwirtschaftliche Lehranstalt. Auf Veranlassung von Rudolf Zersch, der wesentlichen Anteil an der Entwicklung der Landwirtschaft in Köstritz, Gera und Umgebung hatte, verlegte er diese Schule 1886 nach Köstritz, und begann ab 10. März 1886 mit dem ersten Semester, um als Lehrender neben jungen Landwirten wie bisher in Ronneburg hier auch Gärtner mit theoretischem Wissen zu ihren Fachgebieten auszurüsten. Damit begründete Settegast sein gleichnamiges Landwirtschaftsinstitut, und den ausgezeichneten Ruf, den diese Einrichtung später weltweit genießen sollte. Die theoretische Ausbildung von Landwirten begann im hinteren Gebäude des damals Börnerschen Hauses, dem Palais, heute Sitz der Stadtverwaltung von Bad Köstritz. In Palais und umgebenden Gärten wirkte zuvor der berühmte Köstritzer Dahlienzüchter Christian Michael Deegen (28.01.1798 ? 01.12.1888). Wegen der großen Nachfrage nach Ausbildungsmöglichkeiten eröffnete Dr. Hans Settegast noch im Herbst des gleichen Jahres, am 11. November 1886, zur theoretischen Ausbildung von Gärtner-Gehilfen, Lehrlingen und Landwirten, eine "Obst- und Gartenbauschule", die spätere erste "Höhere Gartenbau-Schule" Thüringens. Sie wurde am 6. September 1887 in eine Lehranstalt für Gartenbau unter dem Direktorat von Dr. Hans Settegast übergeleitet. Die zweisemestrige Ausbildung bestand in der Verbindung von Theorie und Praxis. Hans Settegast wurde am 5.5. 1892 in die Geraer Freimaurerloge "Archimedes zum ewigen Bunde" aufgenommen, welcher er bis zu deren Schließung im Jahre 1935 angehörte. 1895 gründete Dir. Dr. Settegast den ,,Garten- und Obstbauvereins für das Fürstentum Reuß j.L". mit Sitz in Köstritz. Professor Doktor phil. Hans Settegast starb am 4. Juli 1936, an seinem 84. Geburtstag. Er wurde unter großer Anteilnahme der Bevölkerung auf dem Bad Köstritzer Friedhof beigesetzt. Es war nicht zu ermitteln, ob er verheiratet war oder Kinder hinterließ. |
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1864 |
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Das Gärtnerhaus von Ferber |
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er Geraer Kommerzienrat Walter Ferber (1830-1895) tat sich besonders als Stifter in Gera hervor. Von ihm stammte die Anregung und die Umsetzung der Anlage des bekannten Botanischen Gartens am Westhang des Geiersberges an der Nicolaistraße. Dort ließ er sein Gärtnerhaus errichten. Das Gebäude wurde im Stil eines italienischen Sommerhauses angelegt und zwischen 1990 und 1994 saniert. |
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1865 |
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Im Geraer Adressbuch geblättert |
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n diesem Jahr wurden im Geraer Adressbuch schon 35 Kunst- und Handelsgärtner registriert. Darunter waren Namen wie Sieckmann, Schmalfuß, Wegner, Höfer und Wetzel, welche zum Teil schon im Jahre 1830 in der Stadt ansässig waren. |
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1872 |
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Der Wald bei Dürrenebersdorf |
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er sogenannte "Becksche Wald" mit einer Gesamtflächen von 864,3 Hektar wurde beiderseitig der Dürrenebersdorfer Chaussee mit dem "Waldhaus" für die Summe von 68.000 Taler von der Stadt erworben. Von dieser Summe wurden vertraglich 34.000 Taler an die "Pönert-Stiftung" abgeführt. Diese Stiftung ging auf den wohlhabenden Geraer Gärtner Andreas Pönert (1721-1804) zurück. Dieser hatte gemeinsam mit dem Geraer Seifensiedemeister Friedrich August Beck, daher der "Becksche Wald", das Grundstück einst besessen. Andreas Pönert hatte sein Vermögen der Erziehung und Unterrichtung armer Waisen gestiftet. |
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1876 |
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Umbenennung des Gärtnervereins |
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n diesem Jahr benannte sich der 1851 gegründete Gärtnerverein "Flora" in den "Geraer Gartenbauverein" um. |
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31.12.1879 |
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Wer wohnte wo in Gera |
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ier ist eine vollständige Einwohnerliste der Stadt Gera enthalten. Alle in Gera zu diesem Zeitpunkt gemeldete Personen mit ihrer Adresse und ihrem Beruf. Zu beachten ist, dass viele Eingemeindungen erst in den ersten 20 Jahren des 20. Jahrhunderts vorgenommen wurden und so die Einwohner von Untermhaus, um ein Beispiel zu nennen, hier fehlen. |
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22.09.1882 |
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Wie die Pönertstraße entstand |
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it der Pönertstraße erinnerte Gera einst an den Gärtner Andreas Pönert (1721-1804). Dieser besaß ein Gartengrundstück vor dem Badergatter sowie gemeinschaftlich mit dem Seifensiedemeister Friedrich August Beck ein Waldgrundstück. Pönert stiftete sein Vermögen für die Erziehung und Unterrichtung armer Waisen. Im Jahr 1903 belief sich der Wert dieser Stiftung auf 144.100 Mark. |
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1884 |
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Das Ende der Ziegelei in Stublach |
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er alte Stublacher Flurnamen "Am Ziegelacker" hatte der Straße dort an der ehemaligen alten Ziegelei zum Name "Ziegelacker" verholfen. Im Jahr 1884 übernahm der Stublacher Gärtnermeister Friedrich Müller das ehemalige Ziegeleigrundstück und legte dort seine Gärtnerei an. |
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25.03.1886 |
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Albin Panzer geboren |
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eboren wurde Albin Panzer am 25. März 1886 in Scheubengrobsdorf bei Gera und wurde später Gärtner. Als Mitglied der SPD, ging während des Weltkrieges, den er als Soldat mitmachte, zur USPD (Unabhängige Sozialdemokratische Partei Deutschlands). Er übersiedelte nach Remscheid und kam mit der linken USPD 1920 zur KPD (Kommunistische Partei Deutschlands). Im Jahr 1921 war er Unterbezirks-Sekretär in Essen und ab 1923 in den "proletarischen Hundertschaften" aktiv. Albin Panzer war 1925 einer der Gründer des RFB (Rotfrontkämpferbund) im Rheinland. Von 1927 bis 1928 leitete er als Gauführer den RFB Niederrhein und war Mitglied der KPD-BL. Er wurde nach dem Verbot des RFB im Rheinland im Juli 1929 hauptamtlicher Sekretär des "Antifaschistischen Schutzbundes", wurde aber bereits im Oktober 1929 wegen "Parteischädigung" aus der KPD ausgeschlossen. Es hieß damals, Panzer habe Unterschlagungen begangen, was bei den ständigen Finanzaffären des RFB unter Leitung Willy Leows kaum überraschte. 1933 trat er nach Berichten der Gestapo zunächst "nicht in Erscheinung", wurde aber 1934 wegen "Vorbereitung zum Hochverrat" angeklagt, jedoch freigesprochen. Nach 1945 trat er politisch nicht mehr hervor. Albin Panzer starb am 22. Januar 1967 im Alter von 80 Jahren in Langenfeld/Rheinland. (Quelle: Biographische Angaben aus dem Handbuch „Wer war wer in der DDR?“) |
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24.11.1886 |
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Ein erneuter Erdfall in Untermhaus |
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n dem Mittagsstunden um etwa 12.00 Uhr bildete sich an diesem Novembertag hinter der Fiedlerschen Gärtnerei, nördlich des Fußweges in Richtung des Untermhäuser Hainberges, ein neuer Erdfall. Fachleute sprachen von einer sogenannten Finnstörung dort im Gelände. |
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06.04.1893 |
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Schuleinweihung |
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n diesem Tag wurde in Gera die Bergschule am Ziegelberg feierlich eingeweiht. Noch in der Neuzeit (2007) dient sie als Grundschule. Die Baukosten zum Ende des 19. Jahrhundert betrugen 343.000 Mark. Zuvor hatte sich an gleicher Stelle eine große Gärtnerei und davor eine Ziegelei befunden, welche auch Namensgeber des Ziegelberg war. |
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1897 |
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Ein neuer Garten in Gera |
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m Geraer Zentrum wurde in diesem Jahr der "Botanische Garten" eröffnet. Der Geraer Walter Ferber hatte die grüne Oase gestiftet. |
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11.09.1903 |
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Das Ende der Leumnitzer Quellleitung |
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ls zu Anfang des 20. Jahrhunderts am Ausgang des Zschochern in der Nähe des Birkenwäldchens Typhusfälle auftraten, welche vermuten ließen, dass das Leumnitzer Wasser die Ursache sei, forderte man in Gera im Jahr 1902 von einem Professor Gärtner aus Jena ein Gutachten an, welches diese Vermutung bestätigte. Die bekannte Quellleitung wurde deshalb durch einen Gemeinderatsbeschluss vom 11. September 1903 geschlossen. Das Wasser floss zwar weiter, wurde aber nicht mehr zur unmittelbaren Trinkwasserversorgung der Geraer genutzt. |
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1904 |
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Paul Neidhardt kehrte zurück |
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aul Neidhardt (1873-1953) war ein bedeutenden Maler und wurde als Sohn eines Webers in Gera geboren. Nach einer Tätigkeit als Porzellanmaler in Nürnberg, studiert er in den Jahren von 1894 bis 1904 an der Münchner Akademie für Bildende Künste. 1904 kehrt er nach Gera zurück und übernimmt 1907 einen Lehrauftrag an der höheren gärtnerischen Lehranstalt von Prof. Dr. Ewald Settegast in Bad Köstritz. Ab dem Jahr 1912 wohnt er in der Waldstraße 1 in Gera und betrieb dort bis 1944 eine private Mal- und Zeichenschule. Am 31.8.1944 wird diese Schule auf Anordnung der Reichskammer der Bildenden Künste geschlossen, den Paul Neidhardt galt wie Otto Dix in der Zeit des Nationalsozialismus als "entartet". |
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1905 |
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Im Adressbuch von Taubenpreskeln geblättert |
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aut Adressbuch aus dem Jahr 1905 waren im Ort 2 Gastwirte, 10 Gutsbesitzer, 1 Zigarrenfabrikant, 1 Gemischtwarenhändler, 1 Milchhändler bekannt. 4 Handwerksbetriebe wie 1 Schmiede, 1 Glaserei, 1 Tischlerei, 1 Schneiderei waren aufgelistet. Des weiteren gab es 5 Spinnmeister, 4 Spinner und 3 Bäcker. Im Adressbuch verzeichnet waren auch mehrere Zigarrenarbeiter und Kutscher sowie 1 Stationsvorsteher, 1 Gemeindediener, 1 Bahnwärter, 1 Werksführer, 1 Korbmacher, 1 Hausmeister, 1 Gärtner, 1 Dachdecker, 1 Harmonikamacher, 42 Fabrikarbeiter, 7 Handarbeiter, 7 Bahnarbeiter und 3 Rentner. |
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1905 |
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Alle hatten Arbeit in Liebschwitz |
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n dieser Zeit des beginnenden 20. Jahrhunderts konnte man in Liebschwitz wohl noch von Vollbeschäftigung reden, denn jeder Einwohner ging einer Tätigkeit nach. Es gab je einen Direktor, Obermeister, Pfarrer, Kaufmann, Kontorist, Expedient, Buchhalter, Gendarm, Waldwärter, Postagent, Briefträger, Landbriefträger, Spinnmeister, Lagerhalter, Buffetier, Gemeindediener, Gärtner, Reisender, Tagelöhner, Biersieder, Maschinenführer, Dienstknecht, Feilenhauer, Näherin, Plätterin und Bierfahrer. Dazu noch 3 Brauer, 3 Bäcker, 2 Auszügler, 7 Gutsbesitzer, 2 Zimmerleute, 2 Weber, 2 Feuermänner, 4 Zigarrenmacher, 5 Müller, 4 Schuster, 12 Maurer, 4 Zigarrenarbeiterinnen, 7 Bahnarbeiter, 2 Tischler, 15 Handarbeiter, 6 Handarbeiterinnen, 5 Arbeiter, 40 Fabrikarbeiter und 11 Fabrikarbeiterinnen, einen Schneider, einen Harmonikamacher, 2 Invaliden 2 Rentiere (Rentner), 3 Privatiererinnen und einen Hausbesitzer, welcher Grundstück, Haus und Fabrik in Berlin hatte. |
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16.12.1906 |
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Otto Rindt geboren |
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eboren wurde er in Apenrade (heute Dänemark), sein Vater war als Postinspektor tätig. Er machte eine Ausbildung zum Gärtner, schloss in den Jahren von 1932 bis 1935 ein Studium an der TH (Technische Hochschule) und der Landwirtschaftlichen HS (Hochschule) in Berlin an, wurde Diplom-Gärtner, arbeitete von 1936 bis 1941 als Landschaftsgestalter für die mitteldeutschen Strecken der Reichsautobahn und musste von 1942 an bis zum Kriegsende 1945 in der Wehrmacht seinen Kriegsdienst verrichten. In den Nachkriegsjahren von 1945 bis 1947 war er in Kriegsgefangenschaft und arbeitete in den Jahren von 1948 bis 1949 als Berufsschullehrer und Gartenarchitekt in Halle. Vor allem bei der Projektierung von Neubauernhöfen in Marl und Delitzsch trat er hervor und 1948 beim Strandbad Mildensee (Dessau). Für die Jahren 1950 bis 1952 erhielt er Forschungsaufträge für die DBA (Deutsche Bauakademie) unter anderem im Rahmen der Landschaftsdiagnose der DDR, Teilgebiet Sachsen. In den Jahren von 1952 bis 1958 war er im Entwurfsbüro für Stadt- und Dorfplanung des Ministeriums für Aufbau tätig und erstellte die Flächennutzungsplanung von Suhl, Gera, Eisleben, Dresden und Wismar. Im Jahr 1956 war er 2. Preisträger im internationalen Wettbewerb zur Gestaltung der Gedenkstätte Auschwitz und von 1956 bis 1958 für die Grünplanung für Hoyerswerda zuständig. Er erstellte in den Jahren 1957 und 1958 eine Studie zur Entwicklung der Erholungslandschaft der Insel Rügen, war zwischen 1957 und 1962 Lehrbeauftragter an der Hochschule für Bauwesen Cottbus, von 1962 bis 1975 im Büro für Territorialplanung in Cottbus beschäftigt und konnte nach langjährigen Forschungen seine Arbeit erfolgreich in der Gestaltung von Bergbaufolgelandschaften in die Praxis umsetzen. Projekte waren der Knappensee (1958), der 600 Quadratmeter große Senftenberger See (1962), Landschaftsgestaltung des Spreewalds (1966), Entwurf für Folgelandschaft des Kiesabbaus (1968) in Zeischa, Mühlberg, Forst, Lübbenau, Konzeption eines "Cottbuser Bäderringes" in Restlöchern von Abbaugebieten und er projektierte Modelle zur landschaftlichen Eingliederung von Müllbergen (1973). Otto Rindt verstarb am 3. Januar 1994. (Quelle: Biographische Angaben aus dem Handbuch „Wer war wer in der DDR?“) |
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1910 |
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Ausstellungsjubiläum |
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eit 1184 wurde in Gera gezielt Gartenbau betrieben. Eine Tradition die sich bis in die Neuzeit hielt. Der "Geraer Gartenbauverein", hervorgegangen aus dem Gärtnerverein "Flora" von 1851, veranstaltete 1910 seine 10. große Gartenausstellung. |
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16.08.1913 |
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Die Gartenbauausstellung |
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m Garten der Bürgererholung fand eine große Gartenbauausstellung statt. Gärtner Paul Fiedler eröffnete die Ausstellung. Im Mittelpunkt standen die neuzeitlichen Bestrebungen in der Gestaltung von Haus-, Fenster-, Balkon- und Friedhofsschmuck. Gera hatte durch den Gartenstadtteil Heinrichsgrün eine Gartenbautradition. |
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1917 |
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Die Hermsdorfer Kleingärtner |
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ie Hermsdorfer Kleingartenanlage "Roter Strumpf" wurde angelegt. Die Gründer waren Hermann Trinks aus der Reichenbacher Straße, Emil Planer, er wohnte "Am Neuen Haus", Oswald Beer aus der Brunnengasse, Otto Schöppe aus der Ernststraße, er war Eisenbahnangestellter, und Albin Bröter aus dem Oberndorfer Weg, er arbeitete als Öbster. Der Kleingarten-Verein gründete sich aber erst im Jahr 1918. |
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13.04.1920 |
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Das Personal des neuen Krankenhauses |
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as Verwaltungs- und Dienstpersonal betrug bis zum Jahr 1924 insgesamt 90 Personen. Darunter waren neben den Ärzten 5 Verwaltungsbeamte, 5 Wärter, 28 Schwestern, 30 Hausangestellte und der Geraer Gärtnermeister Keßler, welcher die großen Erholungsflächen abgelegt hatte. Geplant und gebaut hatte man das Haus für 400 Betten, zur Eröffnung 1920 waren aber nur 275 belegungsfähig. |
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20.08.1920 |
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Die erste Kleingärtnerversammlung |
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ie Geschichte des Geraer Kleingartenwesens reicht bis in die Zeit der Weimarer Repubik zurück. Die am 31. Juli 1919 von der Nationalversammlung in Weimar beschlossene Kleingarten- und Kleinpachtanordnung hatte für Gera die Zusammenfassung der Kleingärtnerschaft zur Folge. Dies veranlasste die Geraer Stadtverwaltung an diesem Tag nun eine Kleingärtnerversammlung einzuberufen. Daran nahmen etwa 150 Kleingärtner teil. Zum Vorsitzenden wurde der Geraer Lehrer Richard Marx gewählt. |
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15.09.1923 |
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Eine Gartenschau in der "Lützowturnhalle" |
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er gemeinnützige Schrebergartenverein veranstaltete am 15.09.und 16.09. eine Gartenschau. Neben der Verbesserung der Erträge und Erzeugnisse der Kleingärtner spielten auch Schädlingsbekämpfung und die Errichtung von Baulichkeiten in Gärten eine Rolle. |
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1924 |
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Der Landesverband der Kleingärtner |
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n diesem Jahr wurde in Gera der Landesverband Thüringen des Reichsverbandes der Kleingartenvereine, mit Sitz in Gera, in das Vereinsregister eingetragen. Noch im selben Jahr wurde der Verein erweitert und es kamen die Gartenbezirke Am Ferberturm, Frankenthal, Lusan, milbitz, Steinertsberg und Windischenbernsdorf dazu. |
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14.09.1924 |
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Wie das Schreberheim entstand |
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estiegene Ansprüche an Vereinsleitung und den Landesverband der Kleingärtner waren der Grund, eine besondere Geschäftsstelle einzurichten. Ein eigenes Heim sollte her in Gera. Durch sogenannte Arbeitergroschen in Form von Bausteinmarken konnten die Mittel für das Schreberheim bereitgestellt werden. Im September 1924 legte man den Grundstein dafür an der Teichwiese im Ostviertel. Im Jahr 1927 wurde das Schreberheim durch einen Saal erweitert und es entstand eine Gaststube. |
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1927 |
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Wie der Dahliengarten entstand |
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ie Idee zur Anlage des Dahliengartens kam 1927 von dem am Haus Schulenburg beschäftigten Obergärtner Sandhack. An der Stelle am westlichen Stadtrand befand sich eine stillgelegte Lehmgrube ,die wegen der Auffüllung mit Schutt und Asche nicht zur Bebauung geeignet war. Das Gelände wurde mit Mutterboden von der Baustelle des Handelshofes, des ersten Geraer Hochhauses, aufgefüllt, und am 1. September 1928 konnte der nach Entwürfen des städtischen Gartenbauinspektors Combecher gestaltete Garten eröffnet werden. 1930 wurde ein von der Kaufhausbetreiberfamilie Biermann gespendeter Brunnen aufgestellt; ein Werk Thilo Schoders. |
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03.12.1927 |
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Kinderbetreuung wurde diskutiert |
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ie Tagung der Kindergärtnerinnen, Hortnerinnen und Jugendleiterinnen Thüringens fand in den zwei Tagen bis zum 4. Dezember 1927 in Gera statt. |
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1928 |
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Dahlienzüchter für Gera |
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n den Jahren 1927 und 1928 war in Gera im Stadtwald der Dahliengarten angelegt worden. Die Bad Köstritzer Dahlienzüchter nahmen an dem Projekt Dahliengarten regen Anteil. In deren Folge schloss die Stadt Gera mit ihnen eine l0jährige Liefervereinbarung von Knollen als Pflanzgut ab. Die Köstritzer Gärtner waren schließlich bereit alljährlich das erforderlich neueste Pflanzgut für einen kleinen finanziellen Obolus bereitzustellen. Zu jener Zeit arrangierten sich dafür Adolf Deegen (1871-1946), Inhaber der Fa. Max Deegen Bad Köstritz, Max Schade (1894-1967), Inhaber der Fa. Johann Sieckmann in Pohlitz und Paul Panzer (1877-1957), Inhaber der Fa. Paul Panzer hinter dem Kurhaus zu Bad Köstritz. Aber auch andere Gärtnereien wurden in die Belieferung einbezogen. |
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03.01.1938 |
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Wie "An der Eibe" entstand |
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m Jahr 1937 wurde das ehemalige Schulenburgische Gärtnereigelände in der Straße des Friedens 120 in Teilstücken verkauft und auf ihm einige Wohnhäuser errichtet. Die von der Straße des Friedens in nördlicher Richtung abgehende Straße erhielt an diesem Tag die Bezeichnung "An der Eibe". |
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12.06.1940 |
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Ein Geraer stellte in Berlin aus |
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er aus Gera stammende Bildhauer Richard Wagner stellte Plastiken. Reliefs und Freilichtfiguren in einer Kunstausstellung im Rathaus Berlin-Tiergarten aus. (Wagner wurde als Sohn des Gärtnereibesitzers Anton Wagner 1871 in Gera geboren) |
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1941 |
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Der Stellenplan des Waldklinikums |
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m Stellenplan für dieses Kriegsjahr waren in Gera 5 Assistenzärzte, 6 Volontärärzte, 4 medizinisch-technische Assistentinnen, 2 im Labor und 2 beim Röntgen, und die Apothekerin Fräulein Eichhorn aufgeführt und namentlich alle Mitarbeiter vom Verwaltungsleiter Weise, über den Oberpfleger Heusinger, den Obermaschinisten Egerer, die Oberin E. Hadelich bis zum Obergärtner Keßler benannt. |
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22.04.1941 |
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Zur Abwehr des Kartoffelkäfers |
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er Kartoffelkäfers war schon zu dieser Zeit ein Schädling, welcher den Geraer Bauern große Probleme bereitete. Die Nationalsozialisten verabschiedeten an diesem Tag die "Neunte Verordnung zur Abwehr des Kartoffelkäfers". Dort hieß es "Die Nutzungsberechtigten von landwirtschaftlich und gärtnerisch genutzten Grundstücken, insbesondere mit Kartoffeln, Tomaten, Eierfrüchten (Auberginen) oder anderen Nachtschattengewächsen bestellten oder bewachsenen Grundstücken, sind verpflichtet, auf das Auftreten des Kartoffelkäfers (Leptinotarsa decemlineata) zu achten und sein Auftreten sowie alle verdächtigen Erscheinungen, die auf sein Vorkommen auf ihren oder anderen Grundstücken schließen lassen, unverzüglich der Ortspolizeibehörde anzuzeigen. Die gleiche Anzeigepflicht hat such jeder andere, der den Schädling findet oder Beobachtungen macht, die auf sein Vorhandensein schließen lassen." |
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